Thema: Crystalsoul-Einsame Seelen Di Jun 08, 2010 7:26 pm
Prolog:
Spoiler:
Voller Trauer und Sehnsucht starrte die junge Kätzin in den wolkenfreien, dunkelblauen Nachthimmel. Das goldene Licht des Vollmondes lies ihr Fell in einem sanftem Glanz erstrahlen und ein kühler Windhauch strich ihr durch das weiche Fell. Wieso ich?, flüsterte sie. Eine einzelne Träne rollte langsam über ihr Gesicht und fiel in das klare, hellblaue Wasser des Flusses. Die Kätzin seuftzte und beobachtete, wie die Kreise, die die Träne im Wasser verursacht hatte, sich weiter ausbreiteten und immer schwächer wurden. Selbst der kleinste Tropfen verursacht große Kreise... Eine weitere Träne rollte ihr über das Gesicht. Wieso ich?, flüsterte sie erneut, dann sah sie wieder hoch in den Himmel. Wie viele Sterne es wohl gibt? Wieviele verlorene Seelen, gefangen in Einsamkeit?Was ist es, das mir fehlt? murmelte sie, während sie gedankenverloren zu den Sternen sah. Ihr traten Tränen in die Augen. Wieso..., wisperte sie erneut. Sie war erst ein oaar Monde alt, und doch fühlte sie sich, als hätte sie schon ewig gelebt. Andere Katzen in ihrem Alter liegen noch ängstlich an ihre Mutter gekuschelt, oder springen fröhlich und ohne Sorgen auf einer grünen Wieso herum. ich fühle Schmerz, wenn ich an meine Vergangenheit denke, an eine Vergangenheit, die es eigentlich gar nicht geben dürfte... Sie erinnerte sich an so viel Schmerz, doch sah keine Bilder. Da blitzte eine Szene vor ihr auf:
Sie sah zu einer Gruppe Katzen, wollte zu ihnen gehören, doch diese sahen nur ablehnend weg. Traurig ließ sie den Kopf hängen. Langsam drehte sie sich um und ging davon, raus aus dem sicheren Gebiet, keiner hielt sie auf. Sie war alleine. Noch einmal sah sie zurück, sah Freunde von ihr, von denen sie dachte, sie würden sie mögen.Was sind schon Freunde? Freunde sind Personen, die denken, sie würden dich verstehen und mögen, doch in Wirklichkeit versteht dich niemand, außer dir selbst... Ihr wurde klar, dass sie schon immer allein gewesen war. Ihr wurden zwar Fragen gestellt wie: Wie geht es dir?, doch eigentlich interessierten die anderen sich nicht für die Antwort. Sie fragten aus Höflichkeit, um nett zu sein, oder einfach, um ein Gespräch anzufangen. Schon so oft wurde sie einfach ignoriert und nicht beachtet. Wozu redete sie überhaupt noch, wenn es doch sowieso niemanden interessierte. Fast immer, wenn sie etwas sagte, irgentetwas über sich selbst erzählte, taten die anderen teilweise so, als würden sie zuhören, doch es war ihnen gan egal, was sie sagte. Selbst wenn sie gesagt hätte: Ich bring mich um. hätten die anderen, ihre "Freunde", es nicht interessiert. Sie würden ihr nicht glauben, egal, wie ernst sie es mmeinte. Vieleicht würden sie kurz lachen, aber dann würden sie sofort wieder über ein anderes Thema sprechen. Das alles wurde ihr erst jetzt klar, wo sie mit Tränen in den Augen, Tränen, die sie schon seit so langem zurückgehalten hatte, die Katzen ansahen, die fröhlich auf der so wunderbar grünen und weichen Wiese herumtollten. Eine Schar Katzen unterhielten sich lachend am anderen Ende der Wiese. Keiner von ihnen schaute zu ihr, zwar wanderten einige Blicke über sie hinweg, doch keiner sah sie wirklich an. Als würde ich gar nicht exestieren...vieleicht stimmt das ja auch...ich bin einfach gar nicht da...ein Geist...und einsam...Wieso kann ich mich nicht einfach hierhin legen, auf diese weiche, gemütlich aussehende Wiese...hinlegen und einfach liegen bleiben...vermissen würde mich sowieso keiner..., flüsterte sie leise mit emotionsloser Stimme und sah auf das Gras, das sich im sanftem Wind leicht hin und her bewegte. Auf einmal schalte ein Lachen über die Wiese, fröhlich und sorglos. Sie kannte das Lachen, seit dem Tag ihrer Geburt hatte sie es oft gehört... Mama..., wisperte sie. Dann rief sie nocheinmal, diesmal lauter, Mama! Die erwachsene Kätzin drehte sich kurz zu ihr um, musterte sie mit abschätzendem Blick, und drehte sich dann wieder weg, lachte weiter. Ignorierte sie. Bin ich denn nicht mehr deine Tochter?, hauchte sie heiser, während es ihr so vorkam, als würde ihr Herz gleich aufhören zu schlagen. Alles vor ihren Augen verschwamm, kam ihr unwirklich vor. Dann spürte sie einen unbeschreiblichen Schmerz. Dannach folgte Leere. Einfach nichts. Sie konnte wieder normal sehen, doch empfand nichts mehr. Keinen Schmerz. Diese Leere war noch tausendmal schlimmer als der Schmerz.
Die Kätzin blinzelte und die Bilder verschwanden, doch die Leere blieb. Sie fühlt sich kalt und leer, vermisst etwas, was sie nie gehabt hat. Mama..., flüsterte sie in Erinnerung in den Traum versunken. Mama, wo bist du? Wo warst du? Wieso bist du jetzt nicht hier bei mir? Wo bist du jetzt... Wieder rollte eine einsame Träne über das Gesicht der Kätzin. Dann schloss sie die Auugen, trat sie einen Schritt zurück und drehte sich langsam um.